Mittwoch, 31. August 2011

Das Raval und Stadtmauer (Barcelona)

Stadtmauer. Barcelona Sommer 1854.
© Arxiu fotogràfic de Barcelona (AFB) Autor Joan Martí

Die Geschichte des Ravals (Barcelona zentrum)

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Die Industrialisierung des 18. und 19. Jahrhunderts

Nach dem Krieg wurden unter anderen die folgenden Maßnahmen ergriffen: die Festung Ciutadella wurde erbaut, die Stadt damit bestraft, dass sie nicht außerhalb der Stadtmauern wachsen dürfe, was bedeutete, dass das Stadtgebiet die durch die Industrialisierung sprunghaft angestiegene Bevölkerungszahl assimilieren innerhalb ihrer Mauern musste.

Die größere Flächen benötigenden Fabriken – insbesondere der Textilindustrie –, wurden zwischen Gemüsegärten und Klöstern erbaut. Der starke Einwandererschub, den die Industrialisierung mit sich brachte, machte das Raval zum dichtbesiedeltsten Viertel Europas, in dem alle noch leeren Flecken nach und nach in Wohngebiet verwandelt wurden.

Durch den Kloster- und Kirchenbrand vom Jahre 1835 und die Versteigerung von Ländereien der Kirche im Zuge der Desamortisation Mendizábals entstand zusätzlich verfügbares Bauland, rasch wurden nun zahlreiche Wohnstätten auf freistehenden Plätzen wie Innenhöfen und Dachterrassen – ganz anders, als dies auf der anderen Seite der Ramblas üblich war, wo das Bürgertum wohnte – errichtet.
Die Zeit nach der Stadtmauer

Seit dem 14. Jh. verhinderte die nun intakte Stadtmauer ein normales Anwachsen der Stadt, die sich ausweitende Industrialisierung jedoch machte ein Verschwinden der Mauern unumgänglich. Ihr Abriss begann schließlich im Sommer 1854, 1868 folgte das Niederreißen der Mauern um die Feste Ciutadella. Die einzigen heute noch stehenden Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer befindet sich an den ehemaligen Schiftswerften Drassanes. Sogar das Stadttor – das Portal de Santa Madrona – ist hier noch erhalten.
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